13. Dezember 2016

Halleluja – was für ein Konzert

Schaumburger Zeitung & Landes-Zeitung - CM

Ratsband begeistert in der St.-Agnes-Kirche

Ratsband begeistert in der St.-Agnes-Kirche

Dass es etwas gibt, auf das die Stadthäger zu Recht besonders stolz sein können, mussten jetzt selbst die patriotischsten Rintelner zugeben: Die Rede ist vom Sinfonischen Blasorchester des Ratsgymnasiums Stadthagen, kurz von der „Ratsband“. Deren Konzert in der St.-Agnes-Kirche begeisterte das Publikum.
Als Eröffnung luden die jungen Musiker ihre Zuhörer zu einem Aufstieg ins Gebirge ein. Die Ouvertüre „Alpine Inspirations“ von Martin Scharnagl – von Pastor Stephan Strottmann völlig zurecht als „fulminant“ bezeichnet – bringt musikalisch bildhaft alle Stadien einer Gipfelwanderung zum Ausdruck: frühmorgendliche Stille, rhythmisches Aufsteigen, gefahrvollere Abschnitte, der ruhige Blick von oben. An der Schönheit aller darauf folgenden Stücke hatte die Stimme von Katharina Kühn, die als Solistin gewonnen werden konnte, ebenfalls einen großen Anteil. Die Sängerin gab ihren Einstand mit „Lenas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Und ein bisschen wie im Himmel fühlten sich auch die Konzertbesucher selbst, als es mit „The Gospel Mass“ von Jacob de Haan weiter im Programm ging. Kühns engelgleiche Stimme, wie sie von der beleuchteten Kanzel herunter erklang, harmonisch begleitet vom vierstimmigen Lehrerchor und dem virtuosen Spiel der jungen Instrumentalisten, die „ihre“ Sängerin zwar nicht auf Händen, aber auf einem Klangteppich, wie man ihn sich nicht besser wünschen konnte, trugen. Die Gospelmesse selbst sei zudem etwas Einmaliges, war vom Leiter des Orchesters, Andreas Meyer, zu erfahren. Diese Messe für gemischten Chor, Combo und Blasorchester würde durch die ganze Vielfalt der musikalischen Stilrichtungen führen, die von der Gospelmusik beeinflusst wären. So gab es neben klassischen, durch rhythmisches Klatschen begleitete, Gospelsequenzen, auch Swing, Pop, Funk, Rock und einen wunderschönen Blues, inklusive Saxofonsolo, zu hören. So spielerisch und offen de Haan den musikalischen Teil seiner Messe gestaltet hat, so streng ist er im Gegenzug bei den von ihm ausgewählten Texten geblieben. Gesungen werden lateinische Messetexte aus den Ordinariumsteilen Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Diese Mischung von Modernem und Ursprünglichem mache den besonderen Charme von de Haans Komposition aus. Mit ihrer Zugabe, dem „Halleluja“ von Leonard Cohen, verabschiedeten sich die Künstler von ihrem begeisterten Publikum. Ein wunderbares Konzert in einer Kirche, die mit ihrer Atmosphäre und Akustik perfekte Voraussetzungen mitbringt. Besser geht’s nicht!